Unsere Gemeinde Bad Bramstedt / Kaltenkirchen
Nach dem zweiten Weltkrieg
Die Fotos zeigen die von einem irisch-katholischen Militärgeistlichen organisierte Kirchenbaracke 1948 von innen und von außen. Knien mussten die Gottesdienstbesucher auf dem sehr kalten Fußboden; ein Ofen wärmte nur die, die ganz nahe saßen – und es qualmte wie in einer Räucherkammer. Die Erstkommunion 1947 fand zum ersten Mal in Bad Bramstedt statt. 1956, als die jetzige Kirche in Bad Bramstedt fertiggestellt und geweiht war, wurde die Kirchenbaracke zum Viehstall in Großenaspe umfunktioniert. Dort steht sie heute noch – eine Hälfte dient als Geräteschuppen, die andere als Scheune.
Die Entstehung der katholischen Kirchengemeinde Jesus Guter Hirt zu Bad Bramstedt / Kaltenkirchen ist eng mit dem biblischen Gottesbild des guten Hirten verbunden. Flucht und Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg haben viele Katholiken auch in die Gegend von Bad Bramstedt und Kaltenkirchen geführt. Dass am Ende des beschwerlichen Weges eine neue Heimat gefunden werden konnte, haben viele Flüchtlinge mit Dank der Führung des Guten Hirten zugeschrieben.
Joseph Sauermann, selbst ein Flüchtling, wurde vom Osnabrücker Bischof Dr. Wilhelm Berning für die Seelsorge an den Flüchtlingen nach Bad Bramstedt (seit 1946 Seelsorgebezirk) gesandt. Für Pfr. Sauermann war in seinem priesterlichen Wirken das Vorbild des Guten Hirten sehr wichtig. So ist es nur verständlich, dass er sich dafür einsetzte, die 1956 erbaute Kirche unter das Patrozinium von Jesus, dem Guten Hirten, zu stellen. 1953 wurde aus dem Seelsorgebezirk selbständige Kirchengemeinde Bad Bramstedt und 1976 die Pfarrei Jesus Guter Hirt. 2019 wurde diese dann zu einer der fünf Gemeinden, die den Pastoralen Raum Holstein Mitte (Pfarrei Seliger Eduard Müller) bilden.
Durch seinen aufopfernden Dienst als Pastor, also als Hirte der Gemeinde, hat Joseph Sauermann »seine Schäfchen« erfahren lassen, dass Jesus Christus unser guter Hirte ist. So bleibt Joseph Sauermann, selbst ein guter Hirte, als guter Pastor in unserer Erinnerung. Das Bild des Guten Hirten ziert folgerichtig den Grabstein von Joseph Sauermann, der am Eingang unserer Kirche steht. Jesus, dem Guten Hirten hat er gedient.
Insgesamt folgten Joseph Sauermann bis 2019 noch sieben Pfarrer oder Pfarradministratoren nach, die der Gemeinde ihre jeweils persönliche Auffassung vom Guten Hirten anboten. Aufgrund der Größe der Gemeinde wurde die Gebäudeinfrastruktur stetig erweitert, wobei der Bau der Filialkirche »Heilig Geist« in Kaltenkirchen ein sehr wichtiger Schritt war, der dem Bevölkerungswachstum in Kaltenkirchen entsprechend Rechnung trug. Mit diesem wichtigen Schritt ist auch verbunden, dass die Priester ab 1975 durch hauptamtliche Mitarbeiter unterstützt wurden (siehe Pfarrer und pastorale Mitarbeiter).