Unsere Gemeinde Bad Bramstedt / Kaltenkirchen

Die Vorgeschichte der Gemeinde

Auch für die sehr kleine Diasporagemeinde im Bereich Bad Bramstedt / Kaltenkirchen wurde in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg Gottesdienst gehalten, nachdem das strikte Verbot katholischer Riten in Schleswig-Holstein aufgehoben worden war. Nach der Reformation war die Ausübung des katholischen Glaubens in Schleswig-Holstein schlicht untersagt, Ausnahmen gab es bis ins 19. Jahrhundert (1861) nur für die sogenannten Freiorte (Altona, Glückstadt und Friedrichstadt sowie der Insel Nordstrand).

Versorgt wurde die kleine Gemeinde (ab 1922 Außenstation der Pfarrei St. Maria-St. Vicelin) durch Geistliche aus Neumünster. Die Gottesdienste fanden in der Gastwirtschaft von Frau Fuhlendorf am Bleeck statt. In der Nacht vor dem Gottesdienst waren dort oft Tanzveranstaltungen, und so roch es morgens dann schrecklich nach Rauch. Außerdem mußte der Saal vor Gottesdienstbeginn meist auch noch notdürftig gereinigt und hergerichtet werden.

Da war der zweite Kirchort – das Kino am Bahnhof – schon eine deutliche Verbesserung. Die wenigen Erstkommunikanten, Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren, brachte man für einen »Intensivkurs« für zwei Wochen nach Neumünster. Einmal im Monat kam ein Kaplan aus Neumünster auf einem klapprigen Motorrad, um eine Sonntagsmesse zu lesen. Eine Helferin klappte einen Altar aus einem Schrank heraus. Die Zeiten um 1942 waren schlecht. An einem Weihnachtsfest wurde der Gottesdienst von einer Gruppe Soldaten besucht. Man sang und freute sich über das wärmende Öfchen. Am Schluss gab es von diesem Ofen noch eine Tasse heißen Kakao. 1943 konnte man das Weihnachtsfest noch in dem Kinosaal begehen, dann wurde er für die Lagerung von Pioniermaterial beschlagnahmt. Gerade noch rechtzeitig konnte man die Gegenstände der katholischen Kirche mittels eines Pferdewagens in Sicherheit bringen.

Der dritte Kirchort wurde der Gemeindesaal der evangelischen Kirche, ein schönes Zeichen christlicher Solidarität und ökumenischer Gastfreundschaft. Das Jahr 1945 war gekommen. Von Woche zu Woche strömten Flüchtlinge nach Bad Bramstedt und in die umliegenden Orte. Durch die Vermittlung eines katholischen, irischen Militärkaplans bekam die Gemeinde als Kirchenort Nr. 4 eine ausgediente Militärbaracke zur Verfügung gestellt.

Die Geschichte, wie es dazu kam, ist unbedingt lesenswert!