Unsere Gemeinde Bad Segeberg / Wahlstedt

Eine Gemeinde entwickelt sich …

War die erste Zeit nach Kriegsende vor allem geprägt von Not und Improvisation kristallisierte sich ab 1952 eine gewisse Ordnung heraus. Die nach wie vor prekäre Flüchtlingssituation und das damit verbundene rasante Wachstum der Gemeinde erforderte aber auch einen verstärkten Einsatz über die rein pastoralen Dienste hinaus.

Zur Unterstützung von Pastor Löpker begann Frau Hildegard Wien am 1. Januar 1947 ihre verdienstvolle Tätigkeit als Pfarrhelferin in den Bereichen Caritas, Katechese und Gruppenarbeit. Das Jahr 1948 brachte neben der Währungsreform ein weiteres einschneidendes Ereignis. Das Grundstück mit der während der Besatzungszeit hergerichteten »Garnisonkirche« wurde an den Eigentümer rückübertragen und die Gemeinde musste für die weitere Nutzung Miete bezahlen.

Da es vom Bistum dafür keine Zuschüsse gab, musste das Geld durch Kollekten und ab Januar 1949 zusätzlich durch freiwillige Spenden der Gemeindemitglieder aufgebracht werden. Das Jahr 1950 brachte als pastoralen Höhepunkt im April die Volksmission mit dem Auftrag an die Diasporakatholiken, »den Herrn in der Zerstreuung zu verherrlichen und sein Reich zu bauen«. Das Angebot wurde überall – auch in den Außenstationen – dankbar angenommen und durch ein reges Gemeindeleben auch real umgesetzt

Ab 1953 – im Zeichen der neuen Kirche

Nachdem die Weichen für den Bau einer neuen Kirche durch den Erwerb eines Grundstücks gestellt waren und durch weitere Kollekten ein finanzieller Grundstock gelegt worden war, wurde am 18.01.1953 die Baugenehmigung erteilt. Der erste Spatenstich erfolgte am 3. Mai 1953.

Feierliche Grundsteinlegung

»So wie der Kirchenpatron müssen wir alle Vorläufer für das Reich Christi sein«, das war das Motto der Grundsteinlegung für die Kirche »St. Johannes der Täufer« am 24. Juni 1953. Am 20. November des geichen Jahres fand schließlich die feierliche Weihe der Kirche statt.

411 Jahre nach dem Verbot katholischer Gottesdienste hatte die Segeberger katholische Gemeinde ein eigens erbautes Gotteshaus, zu deren Bausumme sie ein Viertel mit unentgeltlichen Arbeitsstunden und jahrelang gesammelten Spenden beigetragen hatte. Seine »Vollendung« in Bezug auf die eindrucksvolle Außenwirkung erfuhr das Gotteshaus mit der Glockenweihe am 20. November 1960.

1954 – Bau des Pfarrhauses in Bad Segeberg und Angliederung der Kirchengemeinde Wahlstedt an die Pfarrgemeinde Bad Segeberg

Nachdem die neue Kirche 1953 fertiggestellt und geweiht worden war, begann nun die Kirchengemeinde mit dem Bau des Pfarrhauses mit Gemeinderaum, wofür weiterhin Geld gesammelt und freiwillige Arbeit von Gemeindemitgliedern geleistet wurde. Am 10. März des Jahres 1954 wurde der vom Segeberger Bildhauer Otto Flath hergestellt Kreuzweg in der Kirche angebracht und geweiht. Ab dem 6. November 1954 bezog Pastor Löpker das neue Pfarrhaus.

Nach Fortgang von Pfarrer Kunibert Grunau aus Wahlstedt, wurde die dortige Kirchengemeinde der Segeberger Pfarrgemeinde angegliedert. Pastor Albert Löpker übernahm die Seelsorgearbeit für beide Gemeinden ab August 1954, so dass die Gottesdienstzeiten in Bad Segeberg und Wahlstedt daraufhin koordiniert werden mussten.

1958 wurde dann auch der Bau einer neuen Kirche in Wahlstedt in Auftrag gegeben. Die neue Kirche »St. Adalbert« in Wahlstedt wurde am 1. Februar 1959 durch Weihbischof Johannes von Rudloff benediziert.

Leid und Freud im Jahre 1962

Über Norddeutschland wütete am 16. Februar 1962 ein schlimmer Orkan, der an der Westküste und besonders in Hamburg eine schwere Sturmflut auslöste, zahlreiche Menschenleben forderte und hohe Sachschäden verursachte. Eine Woche später gedachte die Segeberger Kirchengemeinde in einem Gottesdienst der Katastrophenopfer.

Ein Freudentag in der St. Johannes-Gemeinde hingegen war dann der 19. März 1962: Die neue Orgel, gebaut von der Fa. E. Kemper, Lübeck, war endlich fertig und konnte eingebaut werden. Am 1. April weihte Pastor Löpker in einem feierlichen Gottesdienst die neue Orgel. Der Organist der Marienkirche, Kantor J. Becker, und Dr. Schäfer aus der katholischen Gemeinde spielten sie zum ersten Mal.