Aktuelle Informationen (Stand Dezember 2024)

Die Kirche Christi besteht aus Menschen, nicht aus Steinen / Wir müssen die Gebäude als Chance begreifen, Kirche stattfinden zu lassen. Zum Ende der aktuellen Amtsperiode von Kirchenvorstand und Finanzausschuss möchten wir Ihnen einige Arbeitsergebnisse der letzten drei Jahre und die finanzielle Lage der Pfarrei erläutern. Unsere jährlichen Haushalte speisten sich aus den Zuweisungen, die wir über das Erzbistum Hamburg aus dem Kirchensteueraufkommen erhielten, den Erträgen, die durch Vermietung unserer Immobilien erwirtschaftet wurden, sowie Spenden und Erbschaften, die unsere Pfarrei erreichten.

Nicht nur aus unserer Sicht sollte die Hauptaufgabe des Pfarreihaushaltes darin bestehen, die Bewältigung der pastoralen Aufgaben der Pfarrei in Mission, Liturgie und Caritas zu ermöglichen. Wir verwenden nur einen Bruchteil unserer Finanzen „direkt“ für diese Zwecke. Der weitaus größere Teil deckt die anfallenden Kosten für Gebäude und Gehälter.

Bei den Immobilien ging es in den vergangenen drei Jahren vorrangig darum, den Sanierungsstau unserer Gebäude aufzulösen. Dazu wurde im Rahmen der bistumsweiten Vermögens- und Immobilienreform (VIR), von der im Pfarrbrief wiederholt berichtet wurde, der Sanierungsbedarf festgestellt und Jahr für Jahr durch die Arbeit des Bauausschusses abgebaut. Die Maßnahmen werden voraussichtlich noch die kommenden beiden Jahre in Anspruch nehmen. Wir müssen dann in die Phase der Instandhaltung wechseln, um die Finanzen der Pfarrei Baumaßnahmen mussten in jedem Haushaltsjahr vorhandene Baurücklagen eingeplant werden. Auch ein Teil der freien

Rücklagen wird für die Instandsetzung der Immobilien verwendet werden. Am Ende des Sanierungsprozesses wird die Pfarrei nach jetziger Einschätzung noch über freie Rücklagen von ca. 500.000 € verfügen. Allein die Renovierungskosten unserer Kirche St. Maria-St. Vicelin in Neumünster beliefen sich auf etwa 1.000.000 €. Die Renovierung der Hauptkirche im geplanten Kostenrahmen war der größte Erfolg der Verwaltung unserer Pfarrei.

Durch Zuwendungen von Institutionen (Bonifatiuswerk, Ihre privaten Spenden, …) musste für den Eigenanteil zu weniger als der Hälfte auf Haushaltsmittel zurückgegriffen werden. Auch die beiden Kindertagestätten (KITA) in Neumünster waren ausreichend finanziert. Diesen konnte sogar zusätzliches Geld für Spielzeug und Stellenanteile über das Mindestmaß hinaus zur Verfügung gestellt werden. Beide KITA verfügen inzwischen über ausreichende Baurücklagen, so dass der langfristige Betrieb gesichert erscheint. Die Pläne der zuständigen Sozialministerin zur Umstellung der KITA-Finanzierung bereiten allerdings schwere Bedenken.

Im vergangen Jahr konnten aufgrund der Zinsentwicklung aus den noch nicht verbrauchten Rücklagen Zinserträge erzielt werden. Die Vermietung der Immobilien bereitet einigen Aufwand und auch Ärgernisse, die wir mittelfristig als ehrenamtliche Mitarbeiter nicht mehr leisten können. Diese Aufgabe wollen wir an eine Immobilienverwaltung übergeben.

Für die kommenden Jahre freuen wir uns, dass inzwischen alle pastoralen Stellen besetzt sind. Wir wollen die finanziellen Mittel für die pastorale Arbeit, die nun mit voller Kraft angegangen werden kann, zur Verfügung stellen. Die VIR bleibt ein anhaltender Prozess, bei dem auch aus finanzieller Sicht gute pastorale Möglichkeiten gefunden werden müssen, wenn Kirchen der Pfarrei nicht mehr instandgehalten werden können.

Die Kirche Christi besteht in unserer Sicht aus Menschen, nicht aus Steinen. Die Steine ermöglichen es lediglich, Kirche stattfinden zu lassen. Noch haben wir Mittel uns zu erneuern, neue Angebote für die Verbreitung der Botschaft Christi zu schaffen. In einigen Jahren, wenn die Kirchensteuer nicht mehr im jetzigen Umfang zur Verfügung steht, müssen wir vermutlich die finanziellen Lasten selbst und unmittelbar tragen, wie es bei Freikirchen bereits gehandhabt wird. Noch reichen unsere Mittel aus, um auch in der kommenden Amtsperiode solide zu wirtschaften.

Sebastian Fuß, Dr. Franz-Josef Kirschfink